Martin Volesky- Philosophie des Reitens

Während meines Lebens als Reiter und meiner Laufbahn als Berufsreiter haben mich viele Pferde, Menschen und Erfahrungen geprägt. Ich hatte das große Glück einigen ganz wichtigen Persönlichkeiten und zwei für mich überragenden eigenen Pferden auf diesem Weg zu begegnen und mit diesen zu arbeiten. Jede dieser Erfahrungen zu ihrer Zeit waren und sind wichtig und haben meinen Weg begleitet. So dass ich daraus eine Philosophie entwickeln konnte, die Pferde und Reiter individuell unterstützt und fördert.

 

Pferde bringen Höchstleistungen nur, wenn sie bereit sind zur Kooperation. Dass diese Kooperation nicht zu erzwingen ist, weiß jeder Reiter. Durch diese Kooperation entsteht wiederum Vertrauen. Das Pferd kennt seine Aufgabe und geht diese an. Der Reiter lernt sein Pferd verstehen.Durch einen harmonischen Sitz und unaufwändiges Reiten ermöglicht der Reiter dem Pferd seine Bewegungen optimal auszuführen.  

 

Die Harmonie zwischen Reiter und Pferd ist das Ziel, dass ich jeden Tag mit meinen Kunden angehe. Reiten – Verstehen.

 

Mein Verständnis von Reiten und Weiterentwicklung

 

Dabei verstehe ich mich als Dolmetscher zwischen Reiter und Pferd. Es geht nicht darum Fehler zu kaschieren, sondern an den Grundlagen des Teams Reiter-Pferd im Sport und in der Freizeit korrigierend zu arbeiten. Als Dolmetscher kann ich das „Vokabular“ des Reiters ergänzen, korrigieren und festigen und dadurch die Kommunikation herstellen.

 

Während der Ausbildung frage ich immer wieder das Gefühl des Reiters in der Situation ab. Wenn der Reiter die Veränderung durch Interventionen fühlt, dann können wir den nächsten Schritt gehen. Die Aufgabe für den Reitlehrer heißt damit dem Reiter entsprechend Zeit zu lassen die Veränderungen und neuen Möglichkeiten zu fühlen. Dies ist entscheidend.

 

Durch den Beritt des Pferdes kann ich zusätzlich helfen die Losgelassenheit herzustellen.

 

Letztendlich geht es um die Bewegungsmöglichkeiten von Reiter und Pferd.

 

Aus meiner Erfahrung haben 8 von 10 Pferde Einschränkungen in ihren Bewegungsmöglichkeiten, die mit feiner Therapie und entsprechender Bewegung in angepassten Lektionen behoben werden können. Deshalb empfehle ich hier die Unterstützung des Trainings durch eine fachgerechte Behandlung des Therapeuten. Das Gleiche gilt für die Bewegungsmöglichkeiten des Reiters.

 

Diese präventive Art der Reiterei arbeitet stark an den notwendigen Grundlagen und angepasst an die Ausbildungsskala des Pferdes. Die langfristige Gesunderhaltung des Pferdes ist damit ein zentraler Aspekt in der Ausbildung.

 

Der Stand der klassischen Reitlehre heute ist, dass es keinen allgemeingültigen Weg in allen Situationen gibt. Es ist immer der momentane Stand von Reiter und Pferd in Kombination und deren höchst individuellen Fähigkeiten, die den nächsten Schritt in der Ausbildung vorgeben. Sicher, oft sieht man mehrere Fehler auf einmal. Aber was nützt es dem Reiter, wenn er diese Fehler alle auf einmal bearbeiten soll? Effektiver Unterricht kann nur dann erfolgen, wenn der nächste Schritt höchst wirksam ist. Damit baut der Reitunterricht heute auf einem Höchstmaß an Einfühlungsvermögen und Feingefühl auf.

 

Durch die vielen Anforderungen in unserem Alltag, die vielen Informationen, Literatur und Geheimrezepte, den unnötigen Ehrgeiz geht uns das wichtigste in der Reiterei oftmals verloren: die Demut vor dem Geschöpf Pferd. Durch meine Arbeit möchte ich diese wieder herstellen. Offen sein für das Geschöpf Pferd, seine Sprache zu verstehen und einen gemeinsamen Weg einzuschlagen.

 

An die Turnierreiter unter Ihnen

Turniererfolge sind ein wichtiges Ziel ambitionierter Reiter. Daran arbeite ich gerne mit meinen Kunden. Schleifchensammeln alleine kann jedoch nicht das primäre Ziel der Reiterei sein. Turniererfolge stellen sich automatisch ein, wenn der Weg der klassischen Ausbildung systematisch gegangen wird. Dies habe ich mit einer Vielzahl von Reitern bewiesen. Manchmal ist der Reiter mit sich zufriedener, wenn die Leistung des Pferdes passt, auch wenn es diesmal keine Schleife geworden ist.